Jeep WJ 4.7 neuer Automatikgetriebeöl-Kühler

Unser Jeep WJ 4.7 V8 hat den Zusatz-Automatikgetriebeölkühler, was uns auch sehr gelegen kommt, da wir ihn inzwischen regelmäßig mit schwerem Anhänger bewegen. Bereits bei der letzten großen Überarbeitung des Kühlsystems hätte ich ihn gerne getauscht – es war aber kein Ersatzteil zu bekommen. Also hab ich ihn erst mal wieder eingebaut, um nach einer Lösung zu suchen. Tatsächlich schien anschließend auch der Zulauf vom Wasskühler zum Zusatz-Ölkühler undicht zu sein, was ich in dieser Winterpause beheben wollte. Tatsächlich zeigte sich bei der Wiederinbetriebnahme, dass – zumindest jetzt – nicht der Anschluss am Wasserkühler das Problem war, sondern dass die Zuleitung am Zusatzölkühler gebrochen war und dort jede Menge Öl verloren ging (siehe Bilder unten).

Detailansicht des gebrochenen Kühleranschlusses
Bei der Inbetriebnahme nach der Winterpause ging dort jede Menge Öl verloren…

Da der Termin für den TÜV schon überfällig war, musste jetzt schnell Ersatz her. Ein gebrauchter Kühler kam für mich nicht in Frage, da ich einen ähnlichen Zustand wie bei dem vorhandenen erwarten würde. Also bin ich auf Suche nach einem passenden Universalkühler gegangen. Bei keinem Händler wurde ein Universalteil als Ersatz angeboten. Am Ende konnte ich aber einen passenden Mishimoto-Universalkühler finden und einbauen.

Verwendete Teile und Werkzeuge

  • Mishimoto Universal Getriebeölkühler 305x190x19 mm
  • BAT Motorsport 90° Blockwinkel Dash 6 / -6AN JIC 6 Innengewinde
  • BAT Motorsport Alu-Fitting für Rohrleitung 9,5 mm
  • BAT Motorsport Schlauch Steckanschluss 10 mm
  • Hazet-Rohrschneider kleine Ausführung (Artikel-Nr. 2181N-1)

Ich kann nicht garantieren, dass die hier angegebenen Größen (Durchmesser) von Fittings und Schläuchen bei allen WJ’s passen. Daher bitte selber nachmessen!

Ausbau des defekten Kühlers

Die erste Herausforderung ist der Ausbau des alten Getriebeölkühlers, da ich Wasserkühler und Klimakondensator nicht ausbauen wollte/konnte (da gefüllt) und sich die Leitungen am Ölkühler nicht mehr öffnen ließen. Der Umbau bei ausgebautem Wasserkühler im Vorjahr war so kein Problem. Nur den Ölkühler ausbauen ist ohne Entfernen der Leitungen am Ölkühler aber nicht möglich, da sich die Leitungen nicht neben dem Wasserkühler „durchfädeln“ lassen. Tatsächlich hat mir der Hazet-Rohrschneider hier gute Dienste geleistet: beide Rohre ließen sich seitlich vom Wasserkühler sauber durchtrennen und der Ölkühler ließ sich so einfach entfernen. Zum einen ist der kleine Rohrschneider kompakt genug, um das Rohr im engen Motorraum zu schneiden. Zum anderen habe ich Wert auf eine saubere Schnittstelle ohne Späne oder Grate gelegt, da ich das obere Rohr mangels passendem Anschlussstück weiter verwendet habe. Die Bilder unten zeigen die durchtrennten Rohre von Zu- und Rücklauf. Am Zulauf ist bereits das Fitting für die Rohrleitung montiert.

Abgetrenntes Rohr zum Ölkühler mit HZ-Rohrschneider
Abgetrenntes Rohr zum Ölkühler mit HZ-Rohrschneider

Einbau des Mishimoto-Kühlers

Das erste Problem ist die Größe des Mishimoto-Kühlers: Er ist so viel breiter als der Originalkühler, dass er unter die die beiden Streben vom Motorhaubenschloss zum Stoßstangenquerträger reicht. Dort passt er von der Tiefe gerade so zwischen Streben und Klimakondensator (bei meinem Modell – bei anderen könnte es wieder anders aussehen). Im Bild unten sieht man, wie er bei mir eingebaut ist. Auf dem Weg dahin gab es aber ein paar Fehlschläge.

Mishimoto-Ölkühler hinter den Streben für das Motorhaubenschloss montiert

Im ersten Versuch sah es noch ganz einfach aus: Der alte Ölkühler ist mit einer Strebe quer vor den Klimakondensator geschraubt. Ich habe die beiden Nieten von dem Ölkühler ausgebohrt, zwei neue Löcher im Abstand der Mishimoto-Befestigungsbohrungen gebohrt und den Mishimoto-Kühler darauf geschraubt (unten links). Sah perfekt aus (unten rechts) – bis ich die Streben vom Motorhaubenschloss wieder einbauen wollte und festgestellt habe, dass in der Tiefe viel zu wenig Platz ist. Also muss der Getriebölkühler direkt auf den Klimakondensator. Der nächste Versuch war, das mit dem Mishimoto-Kühler gelieferte Befestigungsmaterial zu verwenden. Mit ausgebautem Klimakondensator wäre das vielleicht gut gegangen, im eingebauten Zustand war es aber ein ziemliches Gefummel und der Getriebeölkühler war am Ende so nicht fest zu kriegen.

Vom Original-Ölkühler entfernte Querstrebe
Mishimoto-Kühler auf die Querstrebe geschraubt – baut zu tief

Am Ende ist es daher eine Kombination geworden: der Kühler ist oben mit Kabelbindern an die Querstrebe und unten mit Kabelbindern an den Klimakondensator gebunden, dazu habe ich noch die Mishimoto-Elemente eingebaut, so gut es ging (unten). Tipp: Vor dem Einbauen den Mishimoto-Schlauch inkl. Schlauchschelle auf dem unteren Auslass montieren, sonst wirds dabei ganz schön eng (rechts)….

Da das originale Rücklaufrohr vom Getriebeölkühler ohne die Verschraubung am Kühler nur noch recht „lose“ von einer Klammer gehalten wurde, habe ich es komplett durch den Mishimoto-Schlauch ersetzt (Bild unten links). Beim Zulauf ist es etwas komplizierter: Ich habe kein passendes Fitting gefunden, dass auf den Getriebeöl-Auslass vom Hauptkühler gepasst hat (und es haben sich ein paar Fittings angesammelt…). Daher habe ich auf das abgeschnittene Original-Rohr das Alu-Rohrfitting, den 90°-Winkel und den Schlauchanschluss montiert, von dem aus ich dann mit dem Mishimoto-Schlauch die Verbindung zum Ölkühler hergestellt habe. Der 90° Winkel ist erforderlich, da der Schlauch von dem Rohr sonst zu stark abknickt. Der Verlauf der Zuleitung ist auf dem Bild unten rechts zu sehen.

Vorne: „Mishimoto“-Schlauch als Rücklauf zum Getriebe
Zulauf zum Ölkühler: Rohrfitting, 90° Winkel und Schlauch

Ergebnis

Mit dem umgebauten Ölkühler sind wir jetzt ca. 1500 KM gefahren, die meisten davon mit schwerem Anhänger, und er hat einwandfrei seinen Dienst geleistet.